Im Sommer 2023 war es endlich soweit: ProAltstadt hat in der „Lange Gasse 35“ den DENKmalRAUM als neues Zuhause gefunden. Dort finden nun immer am zweiten Mittwoch im Monat unsere offenen Vereinstreffen statt. Auch beim monatlichen Stammtisch genau zwei Wochen drauf sind Gäste herzlich willkommen um uns kennenzulernen und Ideen in die Vereinsarbeit einzubringen.
Das gesamte Jahr stand im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes.
Im Zentrum unserer Bemühungen stand die Rettung des Hotelgebäudes Segringer Straße 4, das als Einzeldenkmal im Ensemble in der Kernzone der Dinkelsbühler Altstadt von besonderer Bedeutung ist. Das im Ursprung hochmittelalterliche Gebäude wurde im Jahr 2021 durch einen Brand beschädigt. Trotz eines vorherigen Gutachtens, das die Erhaltung empfiehlt, erhielt die Eigentümergemeinschaft vom Bauausschuss die Erlaubnis zum Abriss.
Wir setzen uns auch weiterhin für eine denkmalgerechte Nutzung des Gebäudes Feuchtwangerstr. 3 ein, für das wir bereits 2022 einen Projektvorschlag vorlegten.
Wir beantragten beim Projektfonds eine Bezuschussung der Restaurierung eines Bildstockes an der Larrieder Straße/Crailsheimer Straße, der mit einer Auftragssumme von ca. 2000€ bewilligt wurde.
Unser Vereinsausflug führte uns in diesem Jahr nach Rothenburg, wo uns der Journalist Dieter Balb interessante und unbekannte Einblicke in das Denkmalgeschehen von Rothenburg gewährte.
Auf Einladung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege trafen wir uns in Nürnberg mit Vertretern des BLfD sowie anderen ehrenamtlichen „Altstadtfreunden“ zum Erfahrungsaustausch und um unsere Verbindungen zu vertiefen.
Auch die Jahrestagung des Denkmalnetz Bayern in Bamberg wurde von uns besucht und neue Kontakte geknüpft.
Manfred Sandmeir konnte 20 Jugendliche der Jugendbauhütte Regensburg mit einem Kurs zur Restaurierung historischer Fenster für die Denkmalpflege begeistern und damit unseren Partnerverein IG Bauwerkerhalt unterstützen.
Der „Tag der offenen Tür“ zur Eröffnung unseres DENKmalRAUMs in der „Lange Gasse 35“ war ein voller Erfolg! Wir freuten uns über zahlreiche Besucher, die unserer Einladung gefolgt sind. Besonders inspirierend war der Vortrag von Frau Andrea Gebhard, der Präsidentin der Bundesarchitektenkammer. Bei Kaffee und Kuchen wurden viele gute Gespräche geführt, neue Mitglieder konnten gewonnen werden und am Abend ließen wir den gelungenen Tag in vereinsinterner Runde ausklingen.
Am „Tag des offenen Denkmals“ gestalteten wir ein vielfältiges Programm für Jung und Alt. Unter dem diesjährigen Motto „Talent Monument“, begeisterte Manfred Sandmeir das volle Haus mit einen interessanten Vortrag mit dem Titel „Multitalent Altstadthaus“. Die historische Kegelbahn sowie Kaffee und Kuchen gehören inzwischen selbstverständlich dazu.
Eine Arbeitsgruppe Tourismus beschäftigte sich das ganze Jahr über mit dem Thema „Tourismus im Einklang mit den Einheimischen“ und mit der Planung eines Veranstaltungsformates, um dieses Thema in der Öffentlichkeit bewusster zu machen
In einer Stellungnahme an die Stadt haben wir Anfang des Jahres eine bessere Gestaltung des „Winterzaubers“ auf dem Schweinemarkt angeregt.
Die erneute Aufstellung der roten Buchstaben im denkmalgeschützten Grüngürtel und Ensemblebereich der Altstadt halten wir für eine Verschandelung des Stadtbildes, die diesbezüglichen Ausgaben von ca. 45.000 als Verschwendung von Steuergeldern.
Mit der Baumwanderung in Kooperation mit den Grünen, dem Bund Naturschutz und Fridays for Future haben wir die Bedeutung der Bäume in unserer Altstadt aufgezeigt. Bäume sind für uns kein Stadtmobiliar, das man beliebig hin- und hersetzt.
Eine kleine Fotoausstellung „Guérande und Dinkelsbühl – Parallelen und Kontraste“ präsentierten wir im DENKmalRAUM in der Langen Kulturnacht Ende Oktober.
Besonders freuen wir uns, dass die Zeitschrift LANDLUST die Renovierung des Altstadthauses Koppengasse 1 durch engagierte Mitglieder von ProAltstadt ausführlich würdigte.
Mit einer Lesung von Texten über Dinkelsbühl aus den vergangenen zwei Jahrhunderten beendeten wir unser diesjähriges Programm.
Ausblick 2024
Eine Serie an Lesungen am Sonntagnachmittag soll im Jahr 2024 fortgesetzt werden. Vorträge und Praxisworkshops zum Thema Altbausanierung sind in Vorbereitung. Und natürlich werden wir auch weiterhin die Entwicklung in der Stadt mit einem aufmerksamen Auge beobachten.